Die CDU-Fraktion fordert größere Anstrengungen für eine erfolgreiche Integrationsarbeit in Pforzheim. Einem Antrag an OB Peter Boch zufolge soll eine entsprechende Kommission eingerichtet werden. Die Kommission soll Hinweise erarbeiten, die in Lösungsansätze münden. Diese sollen dem Gemeinderat zum Beschluss vorgestellt werden. Dazu sollen im Vorfeld bereits eine hohe Anzahl an Mitteln dafür bereitgestellt werden, die eine schnelle Umsetzung der Maßnahmen ermöglichen. Eine Evaluation über den erfolgreichen Einsatz dieser Mittel soll regelmäßig an den Gemeinderat erfolgen.

Pforzheim hat mit Stand vom 31.12.2021 einen Anteil an Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft von 28,7%. Verglichen zu einem Anteil von 16,4% im Land Baden-Württemberg bedeutet dies eine deutlich größere Anstrengung, die Pforzheim hier leisten muss. 57,1 % der Menschen, die hier leben, haben einen Migrationshintergrund. Auch dies unterstreicht die Aufgabe, die Pforzheim hat: die Integration in die Pforzheimer Gesellschaft. Bereits seit vielen Jahren investiert Pforzheim in die frühen Hilfen und in das Thema Prävention allgemein. Dies hat dazu geführt, dass trotz der schlechten Zahlen, die Pforzheim auch gerade im sozialen Bereich aufweist, dennoch eine der sichersten Großstädte ist.

Wir stellen leider trotzdem fest, dass die Mittel, die hier zur Verfügung gestellt werden nicht ausreichen. Die Bertelsmann-Stiftung hat eine Studie veröffentlicht, die zeigt, dass Ausländer überproportional vom Thema „Schullaufbahn ohne Abschluss“ betroffen sind. Die Studie gibt zurecht zu bedenken: „Unsere Gesellschaft kann es sich angesichts des wachsenden Fachkräftemangels nicht leisten, diese Personen durchs Raster fallen zu lassen.“

In den Kindergärten und Schulen gibt es viele Kinder, die mehrsprachig aufwachsen. In einer immer globaler werdenden Welt haben wir hier Potential, das deutlich intensiver gefördert werden muss. Ebenso ist es für die Stadtgesellschaft unabdingbar, dass die Kinder aus unterschiedlichen Kulturen Orientierung finden und ihnen die Möglichkeit gegeben wird sich als wertvoller Teil der Gesellschaft positiv in die Zukunft Pforzheims einzubringen.

Die Einrichtung einer Kommission „erfolgreiche Integration“ kann Hinweise aus der jetzigen Situation in eine erfolgreiche Integration liefern. Dazu ist es wichtig, die Personen mit ins Boot zu nehmen, die tagtäglich hiervon betroffen sind, etwa das Haus des Jugendrechts, die Schulen und Kindergärten, der Stadtjugendring, die Familienzentren, der Sportkreis, die Vereine oder andere. Das Know-How, das diese Stellen mitbringen, muss gebündelt, deren Ideen gesammelt und zum Wohle unserer Stadtgesellschaft umgesetzt werden.

Dazu können aus Sicht der CDU etwa Sprachförderer gehören, die von außen regelmäßig in die Kindergärten kommen, die Kinder sprachlich fördern und damit die Kitas ein Stück weit entlasten. Ebenso könnte Sprachförderung nachmittags an den Schulen stattfinden. Schon jetzt leistet das Rotary-Programm „Kinder lernen Deutsch“ eine große Unterstützung in diesem Bereich. Dieses könnte beispielsweise übernommen und von der VHS großflächiger an die Schulen gebracht werden. Auch die Sprach-kurse für Mütter an Schulen von „Golden Hearts“ könnte ausgeweitet werden. Ebenso ist es im Bereich der Erwachsenen wichtig, das Thema Integration stärker zu positionieren.

Ebenso halten wir es für sinnvoll, dass die Stadt, ergänzend zu dem am 17. Januar be-schlossenen Programm von FSJ und Pädagogischen Assistenten, diese Mittel, sollten sie nach Pforzheim fließen, aufstockt und die Schulen hier noch intensiver unterstützt.

Dies sind lediglich Anregungen, die wir für eine erfolgreiche Integration, deren Voraus-setzung Sprache und Bildung sind, geben wollen. Die Kommission, die deutlich näher an den Problemen und möglichen Lösungsansätzen ist, könnte aus unserer Sicht ein großer Gewinn für die Stadtgesellschaft sein.

Vorheriger Beitrag Nächster Beitrag